Schimmelbefall Kategorie 1

 
Spuren von oberflächlichem Schimmel mit Ausdehnung bis 0.5 m2 oder Stockflecken mit dichtem Bewuchs an einer Stelle bis 100 cm2 (10 x 10 cm) in nur einem Raum. Dazu gehören u.a. - Kleinflächiger Bewuchs auf Wänden, Decken, hinter Tapeten oder Sockelleisten. - Kleine Verfärbungen in Fugendichtungsmassen bei z.B. Dusche/Bad oder Fenster. - Fugenmassen zwischen Keramikplatten.
 
Gesundheitlich sind solche Situationen bereits inakzeptabel. Bauphysikalisch noch wenig problematisch, jedoch kann sich der Zustand unter Umständen rasch verschlechtern.
 
tl_files/bauschadstoffe/bilder/Allgemein/nur_logo_thumb.jpgEmpfohlene Vorgehensweise bei Schimmelbefall der Kategorie 1:
Ursachenklärung: Die Ursache für die erhöhte Feuchtigkeit sollte durch einen Spezialisten abgeklärt und möglichst behoben werden. Allerdings sollten feuchte Stellen erst nach der Sanierung austrocknen, da von ausgetrocknetem Schimmel erhöhte Sporenfreisetzung ausgeht. Gesundheit: Personen mit gesundheitlichen Problem oder schweren Erkrankungen sollten beim Hausarzt untersucht und abgeklärt werden. Sanierung: Personen mit guter Gesundheit können den Schimmelbewuchs in der Regel selbst sanieren und entfernen. Aus rechtlichen Gründen sollten nur Liegenschaftseigentümer Sanierungen durchführen, nicht aber Mieter. Auch Personen, die unter chronischen Atemwegserkrankungen oder einem geschwächtem Immunsystem leiden, ist von einer Eigensanierung dringend abzuraten. In diesen Fällen, bei Unsicherheit oder bei Schimmelbefall der Kategorie 2 sollte die Sanierung durch eine Sanierungsfirma durchgeführt werden. Notwendige Schutzausrüstung für die Sanierung: Schutzmaske FFP3, geschlossene Schutzbrille, Handschuhe resistent gegen Chemikalien, Notfall Augenspülflasche. Vorgehen: Während der Sanierung wird die Belastung der Raumluft mit Sporen und Schimmelbestandteilen erhöht. Entfernen oder schützen Sie möglichst alle Gegenstände im Raum. Die Sanierungszone sollte möglichst räumlich getrennt werden (Türen schliessen, ggf. Staubwand errichten). Sorgen Sie für ausreichende Lüftung (Fenster öffnen, ggf. Ventilatoren). Die Sanierung sollte möglichst feucht und staubarm durchgeführt werden. Befallene Stelle mit Spezialmittel desinfizieren. Anschliessend Schimmelbelag abwischen und- oder den Untergrund (Tapeten, Verputz) entfernen. Zu beachten gilt es, dass das Myzel des Schimmels unsichtbar in tiefere Unterschichten gelangen kann. Desinfizieren Sie daher anschliessend auch den "sauberen" Untergrund. Die Sanierungsabfälle anschliessend in dichte Abfallsäcke mit Materialstärke mind.60 µ abpacken und in der KVA als Trichtergut entsorgen. Den Arbeitsbereich/Sanierungszone intensiv reinigen. Der Einsatz von Staubsauger ist dabei ungeeignet, da die Schimmelbestandteile damit durch die Raumluft gewirbelt werden.
Achtung: Nur bei einer Behebung des Feuchtigkeitsproblems und einer vollständige Entfernung des Schimmelbewuchses ist eine Sanierung langfristig erfolgreich. Abtöten und Überstreichen reicht nicht aus. Sanierte Stellen sollten daher über längere Zeit weiterhin beobachtet werden.
 
Für Beratung oder bei Unklarheiten oder Unsicherheit empfehlen wir die Kontaktaufnahme: info@bauschadstoffe.ch oder Kontaktformular

 

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Grundsätzlich: Vermeidung von Schimmelbefall durch fehlerhaftes Nutzerverhalten:

Raumfeuchtigkeit: Grundsätzlich gilt es Materialien trocken zu halten. Keine Feuchtigkeit – kein Schimmel. Die Hauptproblematik ist meist Oberflächenkondensat an kälteren Stellen. Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht mehr als 40-50% betragen. Der Einsatz von Luftbefeuchter ist oftmals unnötig und sollte nur gezielt erfolgen. In Wohnräumen mit Feuchtigkeitsproblemen sollte das Trocknen von Wäsche vermieden werden. Auch Zimmerbrunnen, Aquarien und Zimmerpflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Beim Kochen, Bügeln oder Duschen sollte, wenn vorhanden, die Abluftventilatoren eingeschaltet, oder die Fenster nachträglich ganz geöffnet werden. Generell ist richtiges Lüften wichtig: Als Faustregel gilt 3x täglich 5-10 Minuten mit Durchzug. Im Schlafzimmer nachts das Fenster nicht ganz schliessen. Dauerlüften mit geöffnetem Kippfenster ist hingegen während der Heizperiode ungeeignet. Fenster, an denen sich trotzdem Kondenswasser bildet, sollten täglich getrocknet werden.
Sauberkeit und Hygiene sind ein weiterer wichtiger Faktor. Verschmutzte Oberflächen sind anfälliger auf Schimmelbewuchs als saubere. Die regelmässige Reinigung von Abluftventilatoren und Filtern z.B. ist von grosser Bedeutung. Mülleimer und Kompost sollten im Auge behalten werden. Weiter sind Spinnennetze, Tierhaare, Insektenkot und Staub regelrechter Nährboden für die Schimmelbildung. Beim Heizen sollte darauf geachtet werden, dass die Raumtemperatur um die 20˚C einreguliert wird. Auch in unbenutzten Räumen sollte die Temperatur nicht zu stark reduziert werden, damit die Wände nicht auskühlen. Besonders Gebäude mit Baujahr vor 1980 mit schlecht gedämmten Aussenwänden sollte der Heizbeginn nicht hinausgezögert werden. Einrichtungen wie Möbel und Vorhänge sollten die Luftzirkulation nicht beeinträchtigen. Daher Möbel nicht direkt an die Aussenwände stellen, sondern einen Mindestabstand von 10 cm einhalten und die Ecken freihalten, Matratzen nicht direkt auf den Boden, sondern auf einen Rost legen und bei kühlen Fensterlaibungen sollte möglichst auf Vorhänge verzichtet werden.